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Marketingtrends und Clubs?



Endlich mal wieder in einen Club? Oh ja, viele von uns würden so gerne mal wieder in einen Club: Tanzen, Amüsieren und einfach einen ganzen Abend lang mit vielen Freunden quatschen!

Am 20. Januar 2021 bekam ich die ersehnte Einladung in den Club, in den Anfang 2021 angesagtesten Club, in das Clubhouse. Es war nicht ganz der Club, den ich mir eigentlich gewünscht hätte, um schwitzend und ins Ohr von Freunden schreiend auf der Tanzfläche abzutanzen. Aber zu Zeiten einer Pandemie ist man ja schon erfreut, wenn nur „Club“ draufsteht.


Eine Bekannte lud mich ein und diskutierte an einem Sonntagabend über die Human Resource-Trends 2021. Am Abend mal wieder einem spannenden Thema lauschen. Ich war gleich Feuer und Flamme. Fast so wie bei einer Veranstaltung, einem Kongress. Ich meldete mich per Klick mit einer Frage und wurde auf die Bühne geholt. Nach einer Stunde war mir klar, das ist ein abwechslungsreicher Zeitvertreib zu Zeiten einer Pandemie: Der Austausch zu Business-Themen per Audio (nein, ich hatte mir immer noch kein Ringlicht für meine Zoom-Meetings angeschafft) war mir sehr sympathisch. Hier entscheidet allein die Weichheit und der raue Sound der Stimme. Endlich war der Alkohol- und Zigarettenkonsum der letzten Jahrzehnte zu etwas gut, ein Verkaufs- oder Zuhörerplus sozusagen. Apropos Verkaufen: Ich finde es auch sehr gut, dass auf Clubhouse Pitches, also Anpreisen der Leistungen verpöhnt sind und einige Verkäufer auf frischer Tat in hohem Bogen aus dem Club rausgeschmissen werden. Es geht also in erster Linie um gute Inhalte, kontroverse Diskussionen, verschiedene Meinungen oder darum interessante Themen kennenzulernen.

Gleich am nächsten Morgen kontaktierte ich meine Freundin und Mitstreiterin Kerstin Lindner von Wundertalk und Expertin für digitale Markenkommunikation. Zwei Wochen später luden wir zur Diskussion der Marketing-Trends 2021 mit der Kommunikationsexpertin Christiane Wolff, dem Markenexperten Andreas Heim, Innovation Consultant Per Juul Poulsen und mit Florian Schwarz, Sprecher beim Bayerischen Rundfunk und Moderator.

das beraterunternehmen deloitte hatte 7 trends propagiert:

Trend 1: Purpose – Lang lebe die Sinnhaftigkeit und Authentizität


Purpose ist in aller Munde. Die Pandemie verpasste dem gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein von Unternehmen einen Turbobuster.

Insbesondere für die Generation Z, Jugendliche, die zwischen 1997 bis 2012 zur Welt gekommen sind, ist ein Statement zum Purpose in Organisationen nicht mehr wegzudenken. Das funktioniert aber nur, wenn der Purpose nicht nur eine loses Statement ist, sondern auch authentisch gelebt wird.

Mit einem ehrlichen Purpose kann sich ein Unternehmen stark gegenüber dem Wettbewerb differenzieren, es stärkt die Markenwerte und schafft eine Grundlage für eine langfristige, nachhaltige Markenentwicklung.

Trend 2: Agility – Methode, Mindset, Technologie


Unternehmen sollten in Technologien investieren, um in Echtzeit mit Kunden zu kommunizieren und auf geänderte Bedürfnisse direkt zu reagieren. Agile Arbeitsweisen mit schnellen Feedbackmöglichkeiten für Kunden und User sind gefragt. Das ist bei vielen Unternehmen aber eine große Herausforderung, denn dazu ist auch ein organisatorischer Kulturwandel mit cross-funktionalen Teams nötig. Auch hier hat der Virus viel Flexibilität von Teams und Projekten bereits 2020 verlangt. Aber war das nicht schon längst überfällig?

Trend 3: Human Experience – die menschliche Dimension


Die Interaktion zwischen Marken und Menschen muss erlebbar und nahbar sein. Bereits beim Design von Services und Produkten soll der Benutzer empathisch mit einbezogen werden. Sprich Kundenorientierung steht im Fokus. Wie eigentlich schon immer im Marketing.

Aber welche Werte und Vorstellungen haben Kunden? Neu ist hier, dass die soziale und ökologische Komponente im Mittelpunkt steht. Dieser Trend ist wieder nah am Purpose, der gelebten Sinnhaftigkeit im Austausch mit Kunden, Mitarbeitern und der Gesellschaft insgesamt.

Trend 4: Trust – Vertrauen ist alles


Eine Marke, die ein Versprechen abgibt, sollte dieses auch einlösen. Marken werden als Verbindung wahrgenommen zwischen dem, was versprochen wird (Markenbotschaft und Werbung) und dem was geliefert wird (Erfahrungen, Produkte, Services). Wenn nicht geliefert wird, was versprochen wurde, kann das – gerade in einer Krise (wie auch die Umfrage besagt)– einen direkten Einfluss auf den Geschäftserfolg haben.

Trend 5: Participation – Teilhabe schafft Mehrwert (zurückstellen, kann evtl nicht jeder was dazu sagen)


Früher nannte man es Interaktion des externen Faktors, heute ist es unabdingbar, dass Konsumenten an der Entwicklung und Gestaltung einer Marke teilhaben. So werden engagierte Kunden zu Markenbotschaftern, Influencern und Innovatoren. Das stärkt Markenwert und bringt Wettbewerbsvorteile. Wo und wie sich diese Partizipation in der Customer Journey und in der Produktgestaltung konkret am besten umsetzen lässt, ist in vielen Fällen keine einfache Frage. Was habt ihr für Erfahrung mit Kunden gemacht, die bei der Produktgestaltung mitgewirkt haben?


Trend 6: Fusion - Verschmelzung der Branchen und Ökosysteme


„In der digitalen Welt wird alles mit allem verknüpft. Traditionelle Grenzen zwischen den Branchen entfallen. Unternehmen knüpfen neue, intensivere Verbindungen zu ihren Stakeholdern. Sie erschaffen Ecosystems, zu denen nun Wettbewerber ebenso wie Firmen aus ganz anderen Industrien gehören können, aber auch gesellschaftliche Gruppen. Kooperation und Austausch sind die neuen Leitbilder. Gerade in ökonomisch schwierigen Zeiten ist dies entscheidend, um in der Krise zu bestehen. Zukunftsstarke Marken haben an solchen Bewegungen proaktiv, kreativ und kundenzentriert teil. Sie lösen sich von ihrem Branchenursprung und rekonfigurieren ihren Markengehalt auf der Basis datengestützter

Insights, hin zu einer Offenheit für neue Kundenkreise, Erfahrungswelten und Geschäftsfelder, um sich ganzheitlich zu transformieren. Und entdecken und erschließen auf diese Weise neue Märkte.“

Trend 7: Talent – die Mitarbeiter machen den Unterschied


Qualifikation und Kompetenzen der Mitarbeiter müssen im Falle einer Pandemie angepasst werden und Organisationen müssen schnell und flexibel reagieren. Das hat letztes Jahr in dem ein oder anderen Fall mal schlechter und mal besser funktioniert. Aber Mitarbeiter sind das wertvollste Gut eines Unternehmens. Also was brauchen die Mitarbeiter jetzt? Welche Interessen und Bedürfnisse haben sie 2021? Wie können sie sich weiterentwickeln? „Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter und verbessern die Außenwirkung der Marke. Daten zur Employee Experience ergänzen solche zur Customer Experience und verschaffen dem Unternehmen wichtige neue Einsichten für die Talent-Entwicklung.“


trends und realität


Es wurde eine bunte Diskussionsrunde. Trends hin oder her, die Realität sieht manchmal anders aus und so plauderten alle Beteiligten aus ihren interessanten Management-Nähkästchen. Irgendwie schon gut so eine Audio-App, aber vielleicht in der Post-Pandemie-Phase auch nur ein Trend. Denn einen Club mit nach Schweiß riechenden, wild tanzenden oder an der Bar nach dem dritten Gin Tonic abhängenden Kollegen wird Clubhouse nie ersetzen. Nicht umsonst hat der Mensch sieben Sinne und nicht nur den Hörsinn. Damit er in vollen Zügen allumfassend Clubs genießen und erleben kann.


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